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Reichardt, Ellen Felicitas |
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Autor hinzugefügt am 15.02.2011 |
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Die Autorin Ellen Felicitas Reichardt (Erzählungen: "Schwesterngroll" und "Falsches Gleis") wurde am 24. Juli 1938 in Berlin geboren und als Vierjährige - ausgebombt - auf das Schloss ihres Onkels geschickt, wo sie in die Hände der Russen fiel. Die Sieger beschlagnahmten das Rittergut Naundorf bei Dippoldiswalde im Erzgebirge. Nach der vollständigen Enteignung 1945 landete das Kind im benachbarten Schmiedeberg, wo es eingeschult wurde. Unvergeßlich blieb in ihrer Erinnerung, wie das Dorf Schmiedeberg Kopf stand, weil - in einem amerikanischen Jeep - Marlene Dietrich vorfuhr, in Majorsuniform, auf der Suche nach ihrer Geburtsurkunde.
Da die Familie hungerte, sandte man die kleine Ellen 1947 nach Berlin, britischer Sektor, zur Großmutter , wo sie die Berliner Blockade miterlebte und nun ebenfalls am Verhungern war. Nach der Aufteilung Deutschlands in zwei Staaten kehrte Ellen zu ihren Eltern nach Dresden zurück. Ihr Vater, Prof. Dr. Walter Reichardt, war aufgestiegen zum Direktor der Abteilung Elektro- und Bauakustik an der TU Dresden. Es galt nun schnell drei Jahre Russisch aufzuholen. Nach dem Abitur 1956 an der Martin-Andersen-Nexö-Oberschule fing sie in Leipzig an zu studieren: Russisch, Englisch, Spanisch, Französisch. Nach Abschluß mußte sie in Ostberlin folgenden Satz vernehmen: "Sie fangen nun an, im Außenmisisterium der DDR zu arbeiten, können jedoch nur einen Mann heiraten, der hier ebenfalls angestellt ist! Das sind zurzeit 70 Junggesellen, da müßte sich ja etwas finden lassen." Noch am selben Tag, dem 3. Oktober 1960, floh Ellen F. Reichardt nach Frankfurt am Main, arbeitete bei verschiedenen Firmen als Dolmetscherin und entschloss sich, erneut zu studieren, diesmal in Gießen, um Pädagogin zu werden. Als Beamtin auf Lebenszeit blieb sie in Hessen und inszenierte im Rahmen des Deutsch- und Englischunterrichts zahlreiche Theaterstücke. Sie begann Kurzgeschichten zu schreiben, die in der Fuldaer Zeitung veröffentlicht wurden. In der Rheinischen Vierteljahresschrift für Literatur "Die Kribbe" erschien ihre Geschichte "Auf der Suche nach rheinischer Freundlichkeit". Nebenher begann eine Zusammenarbeit mit Rosa von Praunheim, teils literarisch, teils filmisch. Zunächst spielte Ellen F. Reichardt in dem Film "Ein Virus kennt keine Moral" die Mutter eines Schwulen. Später folgten ein Hörspiel und diverse kleine Filmparts.
Nach der Pensionierung erklärte ihr ein Astrologe, nun sei es an ihr, die Sprache der Planeten zu erlernen, denn sie hätte die Gabe der Intuition und das Talent zur Astrologin (Siehe auch www.astroreich.com). Auf der Insel Usedom entstanden die genannten Erzählungen. Auf dem Markt seit 2009: Roman "Kollusion oder wie man davonkommt".
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