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Brodersen, Doris

Autor hinzugefügt am 08.08.2018
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Mein Name ist Doris Brodersen. Ich wurde im Dezember 1955 in Niebüll geboren. Seit meiner Kindheit lebe ich im nördlichen Nordfriesland, nahe der dänischen Grenze. Mittlerweile bin ich fast 63 Jahre alt, Mutter von vier erwachsenen Kindern und habe zusammen mit meinem Mann über dreißig Jahre lang unseren landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftet. Als dann der schleichende Prozess des Höfesterbens auch uns mit unserem Betrieb erfasste, die Kühe abgeschafft werden mussten, weil die Milcherzeugung eher Kosten verursachte, als Einkommen brachte, war unser gesamtes familiäres Gefüge durcheinander geraten. Die Tiere waren unsere ausfüllende Aufgabe, täglich mussten sie versorgt, gemolken und betreut werden. Nachdem sie verkauft wurden, entstand erst einmal eine große Leere. Es folgte eine Zeit des Trauerns, schwere Gedanken gaben keine Ruhe und eine gewisse Sinnlosigkeit machte mir das Leben ziemlich schwer. Ich machte mir ernsthafte Sorgen um mich selber. Aber, Zufälle gibt es ja nicht.
Und so fand ich zum Schreiben eigentlich erst wirklich, als ich auf Facebook einen Link sah, der auf #hunderthappydays hinwies. Unter diesem Motto sollte man auf seiner eigenen Facebookseite täglich eine Kleinigkeit schreiben, die man als gut bzw. positiv erachtete. Das gefiel mir, wenn es auch nicht immer leicht war jedem Tag etwas Positives zu entlocken. So traute ich mich immer öfter, kleine, kurze Statements zu veröffentlichen, las manche auch meiner Familie oder Freunden vor, die immer sehr berührt davon waren. Oft wurde mir vorgeschlagen, doch ein Buch darüber zu schreiben. Allein der Glaube an meine eigenen Fähigkeiten war eher rudimentär ausgeprägt. Als ich dieses Jahr auf Kreta Urlaub machte, habe ich sehr liebe Menschen kennengelernt, die so berührt waren von meinen Texten, dass sie mit Tränen in den Augen da saßen, als ich ihnen zwei, drei Texte vorlas. Sie bestärkten mich sehr und waren der Meinung, dass viele Menschen von diesen Texten berührt sein würden, dass diese Texte sehr, sehr ehrlich sind und eigentlich jeder Mensch sich in ihnen wiederfinden kann. Also habe ich das Wort »rudimentär« kurzerhand in der Nordsee versenkt, habe mich etwas aufgeplustert und mehr oder weniger mutig meine Texte in einem Buch zusammengefasst. Ich habe bewusst auf eine Art Anordnung verzichtet, weil ich sie so aufschreiben wollte, wie sie tatsächlich entstanden sind. Das weist dann auch schon auf den von mir ausgewählten Titel meines Buches hin. Ich habe niemals groß nachgedacht beim Schreiben. Es tat ja auch nicht Not, da ich ja nur für mich schrieb. Der Text floss aus meinem Herzen/meiner Seele direkt in die Hand und wurde auch genauso zu Papier gebracht. Deswegen sind diese Texte vollkommen offen und genauso ehrlich geschrieben, wie sie von den Menschen, denen ich sie vorgelesen habe, auch empfunden wurden. So hat sich quasi meine Seele aus meiner persönlichen Lebenskrise herausgearbeitet. Jetzt ist daraus also »mein« Buch entstanden, ich kann es ehrlich gesagt noch gar nicht fassen. Jetzt schuppse ich es in die große weite Welt und wünsche ihm und meinen Texten, dass es möglichst viele Menschen berühren und eventuell sogar in schwierigen Lebenssituationen trösten möge.
 



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