Kommentare zur Zeit

Anmerkungen zum Plastikmüll

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Leider verhält sich die Verpackungsindustrie diametral zur Müllvermeidung. Ich meine, es war die Politik, die anstatt auf Müllvermeidung auf Recycling gesetzt hat um einen Industriezweig überhaupt erst zu schaffen. Viele Plastikverpackungen lassen sich nicht recyclen. Nun haben wir es; seit der chinesische Staat unseren Plastikmüll nicht mehr nimmt, ist das Thema erst richtig in unser Bewusstsein gerückt, und wir sehen erst jetzt, wie sehr wir die Umwelt, speziell die Meere, verdreckt haben. Unsere Umweltministerin macht das, was Umweltminister immer machen: Schulterzucken und die Unternehmen auf eine freiwillige Selbstverpflichtung einzuschwören, was die beste Art ist, den Unternehmen nicht auf die Füße treten zu müssen. Der Verbraucher ist animiert etwas zu tun und soll eben Müll vermeiden, der ihm aufgedrängt wird.

Ich will so sagen, wenn die Politiker mehr Rückgrat beweisen würden, könnte die Verpackungsindustrie nicht so agieren, wie sie es derzeit tut. Aber wer eine starke Lobby hat und die Politiker so beeinflussen kann wie die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie es zeigt, hat gute Chancen Profit auf Kosten der Umwelt zu machen. Werden die Argumente zielführender sind eben immer »Arbeitsplätze« gefährdet. Das Argument zieht immer. Aber so ist es nicht nur in der Verpackungsindustrie auch viele andere Bereiche sind von der Industrie »infiziert«; wie sonst ist es zu erklären, dass in Berlin die dreifache Anzahl an Lobbyisten herumrennen – auf jeden Politiker kommen ungefähr 3 Lobbyisten. Wir für unseren Teil machen es immer so, dass wir den meisten Müll beim Verkäufer lassen. Das hat zur Folge, dass unsere gelbe Tonne nur noch zu einem Drittel gefüllt ist. Der vermeintliche Durchbruch ist bei Eno – dem Kaufhaus in der nächsten Kleinstadt - zu sehen: Da kann man an der Wurst- und Käsetheke Kunststoffbehälter kaufen, in die dann die Ware eingepackt wird. Beim nächsten Einkauf legst du die leeren Behälter in eine Sammelbox und bekommst eine neue »Käse- oder Wurstdose«. Leider ist diese nicht aus Glas, sondern auch wieder aus Plastik! Kostet ca. €2,99 in der mittleren Größe. Unsere Glasbehälter, die wir haben, können hier leider keine Verwendung finden, da sich ja Bakterien im Innern der Dose aufhalten könnten. Das bedienungspersonal überhaupt nicht mit der Innenseite in Kontakt kommen, findet her auch keine Relevanz. Für mich ist es ein äußerst leidiges Thema; sozusagen ein Kampf gegen Windmühlen.

Letztendlich ist es so, dass der Mensch unbedingt Microplastik verhindern will, weil er gemerkt hat, dass das Plastik inzwischen in der Nahrungskette angelangt ist und genau die Lebensmittel verunreinigt, die ihm als Nahrung dienen. Wenn es nicht so wäre, würden wir nicht über dieses Problem reden und den Politikern wäre es egal. Aber so ist es in die Bevölkerung gerückt und dieselben Leute, die eine Plastikflut zulassen, sind es auch, die diese reglementieren wollen. Alles nur Kosmetik!

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