Einen treffenderen Titel konnte Beate Rost für ihr neues Buch gar nicht finden. Mit dem "Morgenwind" lässt sie die wichtigsten Tierschutzthemen durch das Bewusstsein ihrer Leser/innen wehen, Themen, mit deren Problematik sich mancher von uns schon fast arrangiert hatte: die Qualen der Tierversuche, die Arroganz der Jäger, die Ignoranz in der Kettenhundehaltung, die Vernachlässigung der einst geliebten Haustiere. Ihr Mitgefühl für die Hunde weht durch ihre Geschichten - leise, sanft und eindringlich, obwohl ihr Hintergrundwissen - das spürt man nur allzu gut - sie beim Schreiben sicher manches Mal hätte verleiten können, mit einem Orkan über ihre Leser hereinzubrechen. Dass sie das nicht getan hat, macht ihr Buch so lesens- und empfehlenswert.
Und so ist denn auch meine Lieblingsgeschichte "Traumwelten", nicht nur, weil Beate Rost Iras damit ein würdiges Denkmal gesetzt hat, sondern vor allem auch, weil sie meiner Sehnsucht Rechnung trägt: meiner Sehnsucht danach, dass jeder, der ein Tier misshandelt (egal, auf welche Weise), dies nicht ungestraft tut, sondern eines fernen Tages, von wem auch immer, dafür zur Rechenschaft gezogen werden möge.
Christiane Gezeck, Alba Tierschutz Madrid, www.albaonline.org